25.10.15

Michael S.

Vor vielen Jahren, als ich noch zuhause bei meinen Eltern wohnte, hatte ich ein gewaltiges Erlebnis. Ich wurde von der Liebe Gottes berührt. Diese Erfahrung, der bedingungslosen Liebe von Gott, sollte mein Leben komplett verändern.
 

Zur damaligen Zeit war die Beziehung zu meinem Stiefvater auf dem absoluten Nullpunkt angelangt. Jeden Tag gab es Auseinandersetzungen, Streit und gegenseitige Vorwürfe. Immer wieder musste ich miterleben, wie er sich meiner Mutter gegenüber rücksichtslos und äußerst lieblos verhielt.

Zu meinem Entsetzen entstand in meinem Herzen ein solcher Hass gegenüber meinem Vater, dass ich selbst darüber mehr und mehr erschrak. Was kamen da für Abgründe aus meinem Inneren zum Vorschein? In Gedanken wollte ich meinen Vater sogar töten.

Dies war insofern besonders schlimm für mich, weil ich erst einige Zeit davor zum lebendigen Glauben an Jesus Christus gekommen war. Ich hatte seine Liebe und Vergebung für mich persönlich erfahren. Ich hatte erkannt, dass Jesus Christus all die Schuld und Sünde meines Lebens ans Kreuz genommen hat. Als ich diesen Glaubensschritt getan habe, wurde ich von einer großen Last befreit. Es war mir, als würde ein schwerer Rucksack, den ich mein Leben lang mit allem möglichen Ballast gefüllt hatte, mit einem Mal von mir abfallen.

Ich habe Jesus befreiende Liebe erfahren und gleichzeitig konnte ich meinen Vater nicht lieben. Nein, ich erlebte in mir genau das Gegenteil. Je mehr ich mich bemühte ihn zu lieben, desto mehr kam diese eigene Ohnmacht hervor.

So betete ich zu Jesus Christus: „Bitte hilf mir meinen Vater zu lieben, hilf mir diesen Hass zu überwinden, hilf mir, dass ich ihm verzeihen kann!“ So betete ich über eine längere Zeit. Ich kann nicht mehr genau sagen wie lange, aber es waren sicherlich einige Wochen, bis eines abends plötzlich folgendes geschah:

Ich war wieder im Gebet für meinen Vater. Mein Zimmer befand sich im Keller und ich hörte wie er die Treppe herunterkam und auf dem Weg zu meinem Zimmer war. Es war nicht zu überhören und auch weil es jeden Abend dasselbe Szenario war. Wenn er kam, folgte ein heftiger Streit. Die Situation hatte sich so kritisch zugespitzt, dass ich damit rechnen musste, dass eines Tages meine Koffer vor der Türe stehen würden.

Wie schon erwähnt, hörte ich ihn kommen. Ich stand gerade vom Gebet auf und erwartete ihn. Es geschah jedoch etwas völlig Unerwartetes, was mein Leben völlig verändern sollte. Was dann passiert ist, lässt sich nur schwer mit Worten beschreiben. Mir war, als würde sich von oben herab der Himmel öffnen. Die Herrlichkeit Gottes erfüllte den Raum und durchflutete mein Zimmer. Ich spürte, wie ich von oben, mit Gottes Liebe überströmt wurde. Man könnte es so beschreiben, es war wie unter einer „Liebes-Dusche,“ es war überwältigend.

Auf einmal konnte ich meinen Vater mit anderen Augen sehen....völlig anders!! Ich sah die Jahre, die er als Kind im Waisenhaus verbrachte, sah seine Kindheit, wie er nie Liebe empfangen hatte, die Ablehnung, die er erlebte. Dies war alles im Bruchteil von Sekunden vor meinen Augen. Es war Barmherzigkeit, die mich erfüllte.

Plötzlich verstand ich: „So ist Gott!“ Er ist voller Erbarmen, seine Liebe fließt zu uns, obwohl wir sie nicht verdienen. Er hat Erbarmen mit uns. Ich war erfüllt mit seiner Barmherzigkeit.

In dem Moment kam mein Vater ins Zimmer. Er riss die Türe auf und.....ich ging auf ihn zu. Ich schaute ihn an und sagte: „Papa, ich liebe Dich!“ Noch nie zuvor hatte ich „Papa“ gesagt, das wäre mir nie über die Lippen gekommen, noch dazu, „ich liebe Dich“... Aber, so war es! Ich liebte plötzlich meinen Vater und ich sagte es ihm.

Er schaute mich an, aus seinen Augen liefen Tränen. Er weinte, schaute mir in die Augen, dann drehte er sich weg und ging, ohne ein Wort zu sagen, aus dem Zimmer.

Von diesem Tag an war unsere gegenseitige Feindschaft beendet, wir hatten niemals mehr einen Streit. Von diesem Tag an waren wir beide ein „Herz und eine Seele.“ Ein Band der Liebe war um uns. Im Laufe der Zeit konnten sich viele Dinge ordnen. Ich habe niemals mehr die Barmherzigkeit Gottes zu meinem Vater verloren.

Diese bedingungslose – ohne Bedingung und ohne Voraussetzung – erbarmende Liebe, hat meinen Hass vertrieben, entmachtet. Liebe ist stärker als Hass, das kann ich bezeugen, weil ich es selbst erlebt und erfahren habe.

Diese bedingungslose Liebe gilt ebenso für Dich! Jesus Christus liebt Dich bedingungslos. Ja, es ist eine Liebe die wir nicht verdienen. Das habe ich erlebt. Aus Hass wurde Liebe. Aus Feindschaft wurde Freundschaft. Aus Krieg wurde Frieden.

Im Johannes Evangelium 3,16 steht:

Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an IHN glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.

Diese Liebe gilt jedem Menschen. Egal, was Du getan hast - Seine Liebe zu Dir ist größer! Wir haben die Wahl, seine Liebe anzunehmen, zu empfangen, oder aber auch abzulehnen. Wahre Liebe lässt uns immer die freie Entscheidung. Sie zwingt niemanden, aber sie wirbt um uns. Seine wunderbare Liebe kann noch heute Dein Leben verändern. Seine wunderbare Liebe möchte auch Dein Leben verändern. DANKE Jesus!